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AutorenbildKarin Braukhaus-Becker

Neuer Seniorenwohnsitz:„Lütgendortmund bleibt Meisterstück“

Bericht von Beate Dönnewald Ruhrnachrichten


Lütgendortmund bleibt für die Seniorenwohnen NRW GmbH das Meisterstück. Nun wurde der nächste Seniorenwohnsitz fertig - mit wichtigen Dortmunder Erkenntnissen.

Björn Plenius, Katharina Hinterberg, Lothar und Johannes Heinze (v.l.) von der Seniorenwohnen NRW GmbH sind Experten zum Thema „Wohnen im Alter“. In Kürze eröffnen sie einen Seniorenwohnsitz in Iserlohn – nach Dortmunder Vorbild.


Vor rund einem Jahr war der neue Seniorenwohnsitz im Dortmunder Westen bezugsfertig. Die ersten Bewohnerinnen und Bewohnerinnen zogen nach der Bartholomäuskirmes 2023 in ihre Wohnungen in Lütgendortmund ein.


Schon einige Wochen zuvor hatten die Verantwortlichen der Seniorenwohnen NRW GmbH ein überschwängliches Fazit für ihr perPedes-Wohnprojekt an der Limbecker Straße gezogen: „Wir erleben hier unser Meisterstück“, sagte Geschäftsführer Lothar Heinze im Mai 2023.


Als einzigartig empfand man etwa die große Herzlichkeit, mit der man im Ort empfangen worden sei und die man noch an keinem anderen Standort in dieser Intensität erlebt habe. „Ich muss immer noch an das große Willkommensschild an unserem Haus denken. Das war sinnbildlich“, so Lothar Heinze am Montag (19.8.24) im Telefonat mit dieser Redaktion.


Ebenfalls ein herausragender Aspekt: Die Wohnungen im Seniorenwohnsitz Lütgendortmund waren in Rekordzeit vermietet. In der Regel liege die Quote bei 50 Prozent bei Bezugsfertigkeit, so Heinze, an der Limbecker Straße lag sie bei 98 Prozent.


Seniorenwohnsitz in Iserlohn


Mittlerweile hat die Seniorenwohnen NRW GmbH einen weiteren Seniorenwohnsitz gebaut, den dritten in Iserlohn, rund 25 Kilometer entfernt von Dortmund. Hier sind es 23 Wohnungen (Lütgendortmund 35), und die Lage ist nicht ganz so zentral wie im Dortmunder Westen: „Bis zur Innenstadt ist es rund ein Kilometer, deshalb werden wir einen Fahrdienst einrichten“, so Heinze.


Der neue Seniorenwohnsitz in Iserlohn ist kurz vor der Vollendung: Hier der Gemeinschaftsraum zu sehen, in dem noch die Möbel fehlen.


Lütgendortmund bleibe zweifelsfrei das bisherige Meisterstück seines Unternehmens. Mehr noch: „Von perPedes Lütgendortmund haben wir einiges gelernt und in den neuen Seniorenwohnsitz in Iserlohn einfließen lassen.“


So habe man bereits im Dortmunder Westen festgestellt, dass die Bewohnerinnen und Bewohner beim Einzug zunehmend betagter sind. „Wir werden immer älter und bleiben verständlicherweise dementsprechend länger in unserem jetzigen Zuhause“, so Heinze.

Darauf habe man reagiert und den Fokus auf die Unterstützung der Bewohnerschaft erweitert. Wie in Lütgendortmund wurden auch in Iserlohn Case-Managerinnen eingestellt, die sich für die Förderung der Hausgemeinschaft einsetzen und jeden Bewohner nach seinen individuellen Bedürfnissen begleiten. Gleichsam arbeiten sie eng mit dem Senioren-Betreuungsdienst Schulterschluss zusammen.


Mehr Ein-Personen-Haushalte


Das durchschnittliche Eintrittsalter mit 80 Jahren liege in Iserlohn, dem Trend entsprechend, um circa zwei bis drei Jahre höher als im Seniorenwohnsitz in Lütgendortmund, so Heinze. Höher sei deshalb auch die Zahl der Bewohnerinnen und Bewohner, die von Anfang an Unterstützung durch Pflege- und Senioren-Betreuungsdienste benötigten. Weitere Folge: Die Anzahl der Ein-Personen-Haushalte wachse, auch darauf habe man in Iserlohn reagiert.


Längst spreche man mit dem betreuten, barrierefreien Wohnen also nicht mehr die „Generation 60 plus“ an, sondern eindeutig die „alten Alten“. „Alternative Altenheim, früher haben wir das Wort wie die Pest gehasst, doch mittlerweile ist es genau das“, so Heinze.


Der neue Seniorenwohnsitz in Iserlohn.


Alten- und Pflegeheime könnten diese aktuelle Entwicklung schon jetzt kaum noch auffangen, so Heinze: „Auch weil es an Pflegepersonal fehlt. Wenn die geburtenstarken 1960er-Jahrgänge zunehmend in Rente gehen, gehen auch viel Pflegekräfte in den Ruhestand.“


Ein weiteres Problem in seinen Augen: „Immer mehr Pflegeheimbetreiber gehen in die Insolvenz, weil sie die Kostenentwicklung, steigende Tariflöhne und gesetzliche Vorgaben nicht mehr refinanzieren können. Und das, obwohl die Unterbringungskosten für ein Pflegeheim ständig teurer werden.“


Knapp 1000 Euro Miete


Der Investor räumt ein: Eine Mietwohnung in einem perPedes-Seniorenwohnsitz sei zwar eine gute Alternative zum Altenheim, aber „man muss sie sich auch leisten können.“


Ein Beispiel aus Lütgendortmund: Die Warmmiete für die kleinste Wohnung (45 qm) liegt bei knapp 1000 Euro (inklusive Nutzung der Gemeinschaftsflächen und des Betreuungsservices). „1600 bis 1700 Euro braucht ein Mieter schon dafür“, erklärte in einem früheren Interview Katharina Hinterberg, die bei der Seniorenwohnen NRW GmbH für die Vermietung der Wohnungen zuständig ist. Mehr Infos: www.seniorenwohnen-nrw.de.

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